Montag, 27. September 2010

Heiss, heisser, Pondi !

Viele Gruesse aus dem erhitzten Pondicherry. Zu Hause in Deutschland mag sich schon langsam der Herbst mit wechselhafterem Wetter und frischeren Temperaturen ankuendigen, aber in Pondi ist nichts dergleichen der Fall. Die ganze letzte Woche war nochmal um einiges heisser als die Tage davor, in denen es zwar auch warm, war aber vieeel besser zu ertragen war. Wir sehen es als Vorteil nicht immer hundertprozentig ueber das Wetter informiert zu sein und nicht immer die derzeitige Temperatur in der brennenden Sonne zu wissen ;-).
Ein Hinweis darauf, wie heiss es hier ist und wie viel wir aushalten, hat uns eines Abends die Klimaanlage gegeben, als wir sie nach der Rueckkehr von einem Ausflug kurz anschalteten. Schon als wir in unser geschlossenes Zimmer eintraten (unsere Zimmertuer schliessen wir immer, auch wegen Moskitos etc.), waren wir wie fast jeden Tag froh, dass uns eine kuehlere Luft begruesste. Nun die Pointe: Wir schalten also das Geraet an und starren beide verbluefft auf die angezeigte Raumtemperatur im Zimmer, die wir als kuehl (!) empfanden: 30 Grad C. Diese Anekdote soll nur andeuten, mit welchen Temperaturen wir es hier des Oefteren zu tun haben ;-) ... wie wir aber schon im letzten Blogeintrag erwaehnt haben, wuerden sich auch "die Inder" ueber niedrigere Temperaturen durchaus erfreuen und empfinden die "kuehleren" Tage als angenehmer- genau wie wir =).
Jetzt soll es aber nun auch nicht so klingen, als liesse es sich garnicht aushalten - wir waren nur wieder auf vielen Ausfluegen, die alle draussen und in der MIttagszeit stattfanden =).
Beispielsweise haben wir eine Bootsfahrt (mit einem Motorboot - fuenf Minuten Fahrt) zu einem wunderschoenen Strand gemacht; eine tolle Landschaft mit weissem Sandstrand, tiefblauem Meer und vielen Palmen. Alle Besucher liessen es sich nicht nehmen, mit den Beinen ins Wasser zu gehen. Schwimmen war aber wie an sehr vielen Straenden Indiens verboten, ein Mann in Uniform hat extra aufgepasst - zum einen, weil wohl sehr viele Inder nicht schwimmen koennen und zum anderen gibt es an vielen Straenden gefaehrliche Unterstroemungen, die nicht zu unterschaetzen sind. 


traumhaft, oder?!
=)
Desweiteren haben wir einen Ausflug zu einer Salzgewinnungsstaette gemacht. Uns wurde erzaehlt, dass dieser Ort zusammen mit einem anderen Dorf, der sich weiter suedlich und auch in Tamil Nadu befindet, die wichtigste Salzgewinnungsstaette in ganz Indien sei. Es war interessant, aber wir waren trotzdem erleichtert, als wir im sehr gut durchluefteten, oeffentlichen Bus (Tueren gibt es nicht und alle Fenster sind weit geoeffnet), zurueck nach Pondi sassen =).


Der Schein truegt- es war sehr heiss ;-)

Ohne eine langweilige Aufzaehlung machen zu wollen, wollen wir doch noch kurz von den anderen Ausfluegen berichten. Wir durften einen Kindergarten besuchen, der sehr gur sein soll und schon mit Preisen ausgezeichnet wurde. Der Raum selbst war eher dunkel und karg, aber der Kindergarten wirkte wie eine Art Vorschule. Ueberall waren bunte Lernplakate aufgehaengt, die z.B. gesundes Essen aufgelistet haben. Die Erzieherin befragte die Kinder ueber wichtige indische Politiker und es kam prompt eine Antwort... das waere dann ein Unterschied zum deutschen Kindergarten; welches deutsche Kind weiss denn bitte, dass Christian Wulff Bundespraesident ist ;-).

im Kindergarten

Und schliesslich sind wir am Samstag zum zweiten Mal nach Kattumannar Koil gefahren. Die erste Fahrt dorthin hat drei Stunden mit dem Auto gedauert...die zweite nur zwei Stunden ;-). Das lag daran, dass wir beim zweiten Mal mit unserem "Stamm-Driver" um einiges schneller gefahren sind, aber dennoch genauso sicher- keine Sorge ;). Beim ersten Mal haben wir das field office besucht, in welchem wir auch ab Anfang Oktober, wenn unsere Arbeit mit den Kindern in den umliegenden Doerfern und Kattumannar Koil dann richtig losgeht, unter der Woche wohnen werden (am Wochenende aber wie gewohnt im Apartment in Pondi). Diesmal ging es aber zu einer Fortbildung fuer Lehrer, die von REAL organisiert wurde und fuer die eigens Trainer aus Chennai angereist sind. Die eintaegige Fortbildung hiess " Capacity Building of School Teachers on Child Rights & Interactive Teaching Methodologies". Zum einen gab es Gruppenarbeiten, in denen Ideen gesammelt wurden, wie man ein bestimmtes Thema "spielerisch" einfuehren kann, aber es ging z.B. auch ueber Kinderrechte, dass Kinder auch (begrenzt) mitreden duerfen, wann ein Test geschrieben wird...der Name der Fortbildung beinhaltet also alles =).
Insgesamt gesehen fielen die Ausfluege um einiges kuerzer aus als die zwei Wochen davor. Dennoch werden wir in der "Freizeit" im Apartment von unseren Mentoren oder aber von Alphones' Familie nie allein gelassen- wahrscheinlich aus Angst, wir koennten uns einsam fuehlen oder langweilen. Bereits in den Vorbereitungsseminaren wurde das Thema Gemeinschaft, Individuum und Privatsphaere angesprochen und wir haben schon bemerkt, dass die Inder ein anderes Verstaendnis davon haben als wir. Hierfuer fuehren wir am besten ein paar Beispiele an. Unser director Mr. Lawrence fragte uns vor wenigen Tagen, ob wir in Deutschland auch so frueh ins Bett gehen wuerden. Ja, wir gehen hier recht frueh ins Bett, aber auch, weil wir wieder sehr frueh wach sind...aber woher wusste er das denn ;)?! Wir hatten keinem davon erzaehlt, wann wir schlafen gehen. Es muss wohl so sein, dass Alphones' Familie denkt, wir gehen schlafen, wenn wir nach dem Abendessen um ca. neun Uhr unsere Apartmenttuer schliessen. Wir gehen aber noch keinesfalls ins Bett, wie alle denken. Wir halten uns lediglich nur schon in unserem Zimmer auf und sitzen nicht noch den ganzen Abend bei offener Tuer am Kuechentisch =)...
Desweiteren haben wir schon ein paar Phrasen von unserer Mentorin Kasthuri liebgewonnen. Die Frage "Anna, are you boring?" (wird sie oftmals am Kuechentisch gefragt =)) oder auch "Claudia, did you sleep?" (wird sie oft gefragt, wenn sie kurz vor Aufbruch nochmal ins Schlafzimmer geht und ihre Tasche fuer ein paar Minuten richtet) haben schon Beruehmtheitsstatus erreicht =). Die erste Frage macht deutlich, dass sich die Inder immer rundum um einen kuemmern und sich des Oefteren Sorgen machen. Die zweite hebt hervor, dass Inder eigentlich nur in ihrem Zimmer sind, wenn sie schlafen wollen ;-)...denn man muss hier anmerken, dass die Frage ernst gemeint war =).
Beide Fragen werden von uns immer mit einem breiten Laecheln verneint- denn erstens langweilen wir uns hier in Indien nicht, da es jeden Tag so viel Neues zu sehen und zu entdecken gibt und fuer jeden kleinen Trip, der uns eine neue, unglaubliche Seite von Indien zeigt, muessen wir nun mal unsere Handtasche richten =)!


Alles Liebe!
Anna & Claudi  


P.S.: Wir wollten euch noch auf unsere neue Rubrik "Lustiges, Skurriles & Gewoehnungsbeduerftiges" aufmerksam machen, die ihr oben rechts findet... schaut doch einfach mal rein :-)!


links: Claudias frisch abgewaschenes Henna
rechts: Annas Hand nach einem Tag
:-)


Montag, 20. September 2010

Pondi

So, nun endlich melden wir uns wieder, um Neues zu berichten. Wir leben nun fast genau zwei Wochen in Pondicherry und haben uns mehr oder weniger an die dortigen Lebensverhaeltnisse gewoehnt.
Coimbatore und Pondicherry sind keinesfalls zu vergleichen und so war Pondicherry nochmals eine groessere Umstellung. Angefangen beim Klima. Nach neun Stunden Fahrt im klimatisierten Jeep kamen wir dienstags um ein Uhr morgens hier in Pondi an. Franzoesisch angehauchte Skulpturen und Statuen liessen uns trotz unserer Muedigkeit erstaunen und die Aufregung war gross, unser Apartment endlich zu sehen, in welchem wir den allerersten Monat ganz, und danach immer am Wochenende leben wuerden. Die Autotueren wurden aufgerissen und wir hatten ein Deja-Vu vom Mumbaier Flughafen: eine feuchtheisse, drueckende Luft. Hier wuerden wir sieben Monate leben. Erleichterung kam bei uns beiden auf, als Mr. Lawrence, unser director, uns alle Dinge im Apartment zeigte und im Schlafzimmer angekommen uns eine Klimaanlage praesentiert wurde. Jede Nacht sind wir sehr dankbar dafuer - wir wuessten nicht, wie wir sonst einschlafen sollten =).
Ein weiterer Unterschied zum KKID ist der Geraeuschpegel einer indischen Stadt, und damit meinen wir keinesfalls nur den Verkehr mit seinem Dauergehupe und seinen unzaehligen Fahrzeugen - seien es Motorrikschas, saemtliche Arten von Motorrollern oder auch von normalen Autos - die erste Nacht beispielsweise war recht kurz, um sechs Uhr morgens konnte die ganze Strasse die Klaenge indischer Musik geniessen und wir befuerchteten schon, dass dies jeden Tag der Fall sein wuerde ;).
Ganz so ist es nicht, aber aufgrund unserer speziellen Lage koennen wir an vielen Feierlichkeiten und Gebraeuchen- zumindest mit dem Ohr - teilnehmen =), den in naechster Naehe zu unserem Apartment befinden sich eine Moschee, ein hinduistischer Tempel und sogar eine Kirche (alle in einer anderen Richtung). So kam es, dass wir abends schon vom Balkon aus einen christlichen Umzug sehen konnten; wir hoeren, wie der Muezzin zum Gebet aufruft und durften schon das Ganesha Festival in der ersten Woche miterleben.



der Tempelelefant segnet die glaeubigen Hindus
am Ganesha Festival


Nun haben wir aber mittlerweile unseren Rhythmus gefunden und kommen nun ganz gut mit allem klar =).

Durch unsere beiden Mentorinnen sind wir jeden Tag auf Trab; Ausflug folgt auf Ausflug. Zur Zeit sieht ein Tag so aus, dass wir von Alphones' Mutter (Alphones ist ein Mitarbeiter von REAL und er lebt mit seiner Familie nebenan) mit indischem (d.h. warmem ;)) Fruehstueck und Tee/ Kaffee versorgt werden. Mehr oder weniger puenktlich =) holen uns dann unsere Mentorinnen ab und bepackt mit einem Lunchpaket geht es zum jeweiligen Zielort - meist mit einem oeffentlichen Bus, eher selten mit dem Jeep von REAL.

Der erste Tag in Pondicherry (mittlerweile schon wieder eine Weile her ;)...07.09.) wurde aber sehr langsam angegangen. Wir sind um 16 Uhr ( von einer frueheren Uhrzeit wurde uns wegen der Hitze abgeraten) mit Gethciya und Kathuri mit einer ganz typischen gelben Motorrikscha in die Innenstadt gefahren. Innenstadtgeschaefte und der auf jeden Fall sehenswerte Stadtpark wurden uns gezeigt und die Kroenung fuer uns war natuerlich, zum ersten Mal den indischen Ozean zu erblicken. Der Strand besteht aus vielen groesseren und kleineren schwarzen Felsen, wo sich Familien, aber auch Freunde tummelten, die sich je nachdem auch ein Eis beim Eismann goennten. Unser Tag jedoch wurde in Gethciyas Lieblingsrestaurant abgeschlossen =).
Eine weitere Begegnung mit dem Meer hatten wir schon ein paar Tage spaeter, als wir mit dem oeffentlichen Bus (in Pondi und Umgebung ist die Sitzverteilung bunt gemischt, ganz im Gegensatz zu Coimbatore) zu dem sogenannten "Trainingscenter" am Rande eines Dorfes gefahren sind. Das Gebaeude wurde erst vor Kurzem komplett fertig gestellt und es fand gerade ein Treffen der Frauenselbsthilfegruppe statt, dem wir kurz beisassen. Die Sitzung fand natuerlich auf Tamil statt und Gethciya hat uns deshalb ein bisschen uebersetzt, jedoch sind wir dann auch sehr bald zum Strand gelaufen, der nur ca. 600 m entfernt lag. Unsere Frage, ob das hier Tsunamigebiet gewesen sei, bejahte Gethciya. Das war schon ein seltsames Gefuehl, dort entlangzulaufen und sich das vor Augen zu fuehren...


am Strand


Ein weiterer nennenswerter Ausflug ist die 3,5-stuendige Autofahrt zu einer der beruehmtesten Kirchen Tamil Nadus. Hier muss man dazu sagen, dass nicht nur wegen uns "europaeischen Christen" dieser Ausflug gemacht wurde, sondern, dass wir schon sehr vielen indischen Christen begegnet sind. Mr. Lawrence, unser director, ist Christ, aber auch unsere Mentorin Gethciya und Alphones' Familie sind Christen, und es handelt sich dann nicht nur um Katholiken, sondern auch um Protestanten. Aber nun zurueck zum Ausflug. Zu unserem Leidwesen war dies der wohl bisher heisseste Tag fuer uns in Indien. Die Deckenventilatoren in der Kirche waren eine sehr gute Abkuehlung fuer uns, dennoch sind wir die meiste Zeit draussen an Kaufstaenden und - wieder- an einem Strand entlanggelaufen (vorsicht, heisser Sand ;)!) . Wir beide wurden richtig traege, sind aber froh, dass wir einen Ausflug zu dieser Kirche gemacht haben, die wirklich Eindruck bei uns hinterlassen hat. Erleichtert waren wir aber, dass auch Gethciya ueber das heisse Wetter gestoehnt hat, gleichzeitig konnten wir jedoch bei manchen Indern das Phaenomen beobachten, dass man ihnen die Hitze keinesfalls anmerken kann- trotz Windstille...wir sind noch nicht hinter das Gehimnis gekommen, wie die das machen =).


Noerdlich und gut 20 Minuten von Pondicherry entfernt befindet sich Auroville, eine internationale, spirituelle Gemeinde. Zitat aus dem Reisefuehrer Lonely Planet ;): "Hingebungsvolle Seelen arbeiten ungeachtet von Religion, Hautfarbe und Staatsangehoerigkeit an der Schaffung einer universellen Stadt, um gegenseitige Unterstuetzung, Liebe und die gute alte menschliche Gemeinschaft zu verwirklichen." Die Siedlungen waren fuer uns Besucher natuerlich nicht zugaenglich, aber dafuer legten wir einen laengeren Fussmarsch zum Matrimandir hin, im spirituellen Zentrum Aurovilles, dass sich als goldener Golfball gut beschreiben laesst =).

am Matrimandir

Mittlerweile machen wir aber meist Ausfluege zu diversen Doerfern, in denen REAL verschiedene Projekte betreut.(Selbsthilfegruppen fuer Frauen, die einen Mikrokredit bei der Bank beantragen und "training on child Rights to Village child welfare committee" sind nur zwei davon). Wir waren schon in den beiden field offices von REAL un nach dem Besuch der Meetings (die wir passiv besucht haben und uns lediglich mit Namen und Herkunft vorgestellt haben ;)) stand fast immer der Besuch einer Schule vor Ort an, bei denen schon etliche Gruppenfotos entstanden sind =). Ausserdem koennen wir jetzt schon einige indische Spiele, die uns die Kinder unter viel Gelaechter und mit einigen Kommunikationsschwierigkeiten, aber dennoch erfolgreich, beigebracht haben.



eines von vielen Gruppenfotos
 mit den Schulkindern


Unterricht in der Grundschule


Dieser Blogeintrag wurde wahrscheinlich wieder sehr lang, er spiegelt aber nur einen Bruchteil dessen wieder, was wir schon alles erlebt haben und wovon wir alles berichten koennten- wir heben uns die Eindruecke fuer den naechsten Blogeintrag auf =).


Liebe Gruesse,
Anna und Claudia

Montag, 13. September 2010

Erste Woche in Coimbatore

Sooo, wie versprochen melden wir uns jetzt endlich. Seit Montag Nacht um 1 Uhr sind wir hier in Pondicherry.
Aber zuerst einmal wollen wir von unserer ersten Woche im KKID in Coimbatore erzaehlen. Nachdem wir uns zwar voller Vorfreude, aber dennoch mit einigen Traenen in den Augen von unserer Familie und unseren Freunden am Frankfurter Flughafen verabschiedet hatten, ging es am Sonntag mittag, den 29.08., los in Richtung Indien.
Nach 8 Stunden Flug schlug uns die feuchtheisse Luft Mumbais entgegen. Einen Terminalwechsel und 9 Stunden spaeter sassen wir dann totmuede im naechsten Flugzeug in Richtung Coimbatore, Tamil Nadu. Nach einem sehr herzlichen Empfang durch Malathi am Flughafen ging es mit zwei Kleinbussen ab in das Chaos des indischen Verkehrs. Voellig fasziniert und leicht geschockt kamen wir nach einer guten halben Stunde im KKID an. KKID steht fuer Karl Kuebel Institute for Development Education und ist die indische Schwesterorganisation der KKS. Der Campus des KKID ist riesig und wunderschoen. Am Fusse der Berge ist es von den Temperaturen her immer sehr angenehm, vor allem fuer uns Indien-
Frischlinge =).

Am ersten Tag im KKID haben wir ausser essen und schlafen nicht viel gemacht. Lediglich abends haben wir waehrend einer kurzen Fuehrung die KKID-Familien kennengelernt. (Anmerkung: aufuerhliche Beschreibungen zum Thema "indische Gastfreundlichkeit" folgen spaeter).

Dienstags, nach dem ausgiebigen, fuer uns noch sehr ungewohnten indischen Fruehstueck ging es mit dem public bus in Richtung Stadtzentrum. Indische Busse sind eigentlich auch schon ein Thema fuer sich. In Coimbatore gibt es anscheinend das unausgesprochene Gesetz, dass Frauen vorne im Bus sitzen und die Maenner aber hinten. Allerdings wurde fuer uns "Weisse" natuerlich eine Ausnahme gemacht und ein ige von uns Maedels wurden vom Schaffner nach hinten auf die Rueckbank gescheucht ;-). Dies hatte allerdings zur Folge, dass wir die erste Bekanntschaft damit gemacht haben, ununterbrochen angestarrt zu werden. Das ging sogar so weit, dass ein Mann der eigentlich neben uns sass, aufgestanden ist und sich einen anderen Platz gesucht hat.Aus dem Bus ausgestiegen, gingen wir erstmal auf die Suche nach einer geeigneten Bank, da die meisten von uns noch keine indischen Rupies im Portemonnaie hatten =) - aber Achtung, nicht ueberall, wo VISA draufsteht ist auch VISA drin =).
Gestaerkt vom Mittagessen in einem indischen Restaurant machten wir dann einen Spontanbesuch zu einer wohlbehueteten "Suburban Higher Secondary School", wo sich der Schuldirektor hoechstpersoenlich Zeit fuer uns ungewoehnliche Gaeste nahm. Wir konnten schon viel Neues aus dem indischen Schulsystem und dessen Eigenheiten erfahren. Beispielsweise gibt es Schuluniformen und die Sitzordnung ergibt sich aus dem jeweiligen Geschlecht. Natuerlich sollte man auch erwaehnen, dass wir als "Weisse" die Attraktion schlechthin waren, und so ist es kaum verwunderlich, dass das Spiel auf dem Schulhof in einer Unterschriftsstunde endete ... bis wir dann wieder weiter mussten.

Im Schulhof


 ... in ein Kleidergeschaeft ;-). Wir alle haben uns dort unseren ersten Salwar geleistet, rundum betreut von den zahlreichen indischen Verkaeufern ;-).
... Nach diesem ereignisreichen Tag sind wir natuerlich nach dem Abendessen todmuede ins Bett gefallen.

Dritter Tag. Er begann mit einer Dreiviertelstunde Yoga vor dem Fruehstueck. Uuund darauf folgte eine Einfuehrung in das Waschen am Waschstein durch Malathi.In Teamarbeit wurde alles gewaschen und es hat sogar Riesenspass gemacht... ein paar wurden dabei mehr oder weniger nass =).
Das war jedoch erst der Vormittag, anschliessend folgten in einem Kleinbus noch der Besuch des Isha Yoga Centers und eines Rural Hospital Centers.
An dieser Stelle werden wir aber nicht ins Detail gehen - es wuerde sonst den Rahmen sprengen =)

Vierter Tag, Donnerstag. Auch dieser Tag war vom KKID und im Speziellen von Malathi straff durchgeplant. Der Besuch eines Tribal Villages und einer NGO stand an. Und dann folgte eine Ueberraschung: Anlaesslich des Geburtstages von Krishna wurden wir zu Malathis Familie gefahren, wo wir dann von ihr und ihrer Familie, ihren Nachbarn und Freunden herzlich in Empfang genommen wurden. Es folgte ein grossartiges Abendessen, serviert auf Bananenblaettern, begleitet von tollen Gespraechen. Und als sei das noch nicht genug, haben wir gruppenweise indische Familien in der Nachbarschaft besucht und uns wurde erneut die indische Gastfreundschaft zuteil =).


tribal village


Die restlichen Tage, also Freitag bis Montag, lassen sich nun besser zusammenfassen.
Freitag morgen stand die Begruessung der Mentoren an und wir konnten Gethciya und Kasthuri nun endlich persoenlich treffen, nachdem wir sie nur vom Mentoren-Gruppenfoto kannten. Es folgten interessante und informative, interkulturelle Arbeitseinheiten, von projektspezifischen Gespraechen zwischen Mentoren und Freiwilligen bis Wissenswertes bezueglich der (indischen) Koerpersprache war alles dabei.
Ab Montag morgen waren schliesslich auch die directors aller Projekte im KKID anwesend. Es folgten noch einige Gespraeche, sowohl in der grossen Gruppe als auch nur projektbezogen. Das Ende des Seminars in Coimbatore hing bereits die ganze Zeit in der Luft... um 15.00 Uhr brachen wir als eine der ersten Projekte mit dem Auto auf gen Osten, ins wunderschoene Pondicherry...

Dies war lediglich unsere erste Woche in Indien. Mittlerweile haben wir schon wieder sehr viel Neues erlebt und werden, sobald wir die Zeit zwischen den zahlreichen Ausfluegen finden, uns bald wieder melden und euch davon berichten!


Namaste
Claudia und Anna



 
Feli, Anna und Julia mit den neuen Salwars


Donnerstag, 2. September 2010

Erste Eindruecke

Wir wollten uns nur ganz kurz melden, euch allen bescheid sagen, dass wir gut in Indien und in Coimbatore angekommen sind.
Die erste Woche hier im KKID ist super und am Montag Abend geht es dann weiter in Richtung Pondicherry...!!! Die Vorfreude steigt, steigt und steigt! =)
Dann bekommt ihr auch genauere Infos ueber unsrer ersten Tage und Eindruecke hier in Indien!
Alle Liebe
Claudi und Anna