Anmerkung:
Das hier ist nur ein klaeglicher Versuch, die umfangreiche, vielfaeltige suedindische Kueche zu beschreiben. Das Dargestellte ist sehr individuell und auf keinen Fall objektiv ;-)! Wir haben uns alle Muehe gegeben, fuer euch ein so detailliertes Bild wie moeglich darueber zu erstellen, was wir hier so zu uns nehmen!
Auf der Strasse gibt es tausend kleine Staende, an denen man alle moeglichen Snacks bekommt. Von frischem Obst & Gemuese, Eis (oft mit Vorsicht zu geniessen), Kulfi (indische Version von Eiscreme, die hauptsaechlich auf gefrorener Milch basiert und z.B. mit Kardamom, Zimt und/oder Safran gewuerzt ist) ueber gegrillte Maiskolben bis hin zum typisch Frittierten (Frittieren ist in Indien ueberhaupt ziemlich wichtig ;) !).
Bei den frittierten Koestlichkeiten kann es sich dann bspw. um Badgi handeln. Als Grundlage dienen Ei, Banane oder Kartoffeln, die in duennen Scheiben in einer speziellen Art von Panade frittiert werden. Desweiteren gibt es Samosa, dreieckige Teigtaschen, die mit zerkleinerten Kartoffeln und Gemuese gefuellt sind und schliesslich gibt es noch so viele weitere, frittierte Leckereien, deren Namen wir aber leider nicht kennen.
Biryani (sprich: Briani) ist ein auf spezielle Art und Weise zubereitetes und gewuerztes Reisgericht. Es gibt Veg-Biryani (siehe V) mit Gemuese, Egg-Biryani mit Ei (wir wollen euren Intellekt nicht in Frage stellen, aber unsere Omas sind nicht allzu fit in Englisch- an dieser Stelle einen Gruss an euch :)!!) und Non-Veg-Biryani mit Huehnchen. Von diesem Reisgericht gibt es sehr viele Variationen, die einem mal mehr, mal weniger zusagen koennen ;-).
Chapati -ein Teigfladen aus Wasser, Oel, dunklerem Mehl und Salz, der in der Pfanne gebacken wird und den man mit aller Art an Gemuese (siehe O fuer Obst & Gemuese) und Sossen (siehe S) essen kann.
Die reichhaltigere Variante von Chapati ist Poori (sprich: Puri). Wie bei Chapati rollt man auch hier den Teig aus, aber die Fladen kommen dann nicht in die Pfanne, sondern werden in einen Topf mit heissem Oel geworfen- wo wir wieder beim Frittieren waeren ;). Je nach Vorliebe kann sich der Haertegrad der Poori unterscheiden- von "labberig" bis sehr, sehr kross.
Chutney ist ein gewuerzter, musartiger Dip, den man haeufig zu Dosa, Upma oder Idli (siehe D, U und I) isst. Die ueblichsten Varianten sind aus Kokosnuss, Tomate oder Minze gemacht und sind mit schwarzen Senfsamen und zu unserem Leidwesen auch oft mit Koriander verfeinert. Unser absoluter Favorit ist das Kokosnuss-Chutney :)!
Dosa- unser Lieblingsessen =)
Eine Art Pfannkuchen (es gibt grosse, duenne oder kleine, aber dafuer dicke Dosa), die wie Chapati in der Pfanne angebraten werden. Allerdings besteht der Teig aus gemahlenen Reis und Linsenmehl und der Teig muss ueber Nacht ziehen. Leider braucht man fuer die Herstellung des Teiges einen riesigen elektrischen Moerser, in dessen Besitz jede indische Familie ist (in jedem Haushalt vorhanden- vergleichbar mit einem Backofen in Deutschland (den die meisten indischen Haushalte dafuer wiederum nicht besitzen)).
Aber in Deutschland duerfte es wohl schwer werden, so ein Geraet aufzutreiben, vielleicht funktioniert es aber mit einem Mixer oder Aehnlichem. Wir werden auf jeden Fall ein paar Versuche in Deutschland starten :) !
Enough! Genug! Und auf Tamil: Pothum!
Dies ist ein ganz wichtiges Wort, da man sonst immer, wenn der Teller oder das Bananenblatt, von dem man isst, leer ist, neu aufgetan bekommt.
Fettig. Wir persoenlich erleben die indische Kueche als ziemlich oelig und fettig. Erstens werden hier sehr viele Dinge in Oel ausgebacken und zweitens lieben die Inder einfach Ghee (sprich: Gie). Ghee ist ein ausgelassenes Butterfett (Butterschmalz) und wird hier einfach staendig verwendet.
Fuer Gemuese gilt das Gleiche (jedenfalls bei uns ;)).
Fisch gibt es bei uns auch manchmal zum Mittagessen, da wir an der Kueste leben. Es handelt sich aber um sehr kleine Fische, die "ganz" in die Pfanne gehauen werden. D.h. wenn man ihn essen will, muss man den Fisch erst einmal von seiner Kruste/Panade befreien und anschliessend das komplette Fischskelett entfernen und nach weiteren Graeten suchen.
Desweiteren gibt es hier gute Shrimps-Sossen oder Shrimps mit Kartoffelgemuese.
Gas problems, Blaehungen- daaamit haben die Inder zu kaempfen wenn sie zu viele Kartoffeln essen. Anfangs dachten wir, Kartoffeln seien in Indien sehr kostbar, da, wenn es mal Kartoffeln gibt, diese nur in kleinsten Mengen serviert werden. Dem ist aber nicht so, haben wir durch Nachfragen erfahren. Vielmehr liegt es daran, dass die Inder angeblich "very bad gas problems", schlimme Blaehungen, von einer in unseren Augen normalen Portion Kartoffeln bekommen. Dafuer koennen sie ueberraschenderweise groessere Mengen an Zwiebelringen/ Zwiebelsalat zu sich nehmen ;)...
Gewuerze sind fuer die indische Kueche seeeeeeehr wichtig. Bei uns im Essen kann man meistens Pfeffer, Senfsamen, Blaetter, Tamarind (zu Deutsch Tamarinde; siehe auch R ) und haeufig auch Chillischoten (getrocknet oder aber auch frisch, alternativ kann auch zu "Chilli-Powder" gegriffen werden) finden. Frischer Koriander, getrocknete Nelken und Kardamom-Kapseln duerfen fuer viele Inder in manchen Gerichten auch nicht fehlen (vor allem Im Biryanireis). Wir sind davon, vor allem wenn wir darauf beissen, nicht so begeistert.
Wirklich grotesk ist es auch, wenn wir vor dem Essen sitzen, uns die Nase von der vielen Schaerfe laeuft, aber wir das Essen nachsalzen muessen, weil es fuer unsere Verhaeltnisse zu lasch schmeckt ;-).
Hast du schon gegessen? Auf Tamil heisst das "Sabbdingla?". Diese Frage ist hier in etwa so bedeutend wie "Wie geht es dir?"- sehr oft sogar noch wichtiger =). Taeglich wird uns diese Frage gestellt, und zwar wenn wir am Strassenrand Mittagspause machen (bevor wir unsere Fuenftklaessler unterrichten). Schueler, die entweder nach Hause oder wieder zurueck zur Schule laufen, bleiben kurz bei uns stehen und erkundigen sich bei uns mit "Sabbdingla".
Idli sind aus dem gleichen Teig wie Dosa (siehe D). Diese "Teig-Ufos" werden in speziell dafuer angefertigten Metallformen gekocht und werden gewoehnlich mit Sambar (siehe S) oder Chutney (siehe C) gegessen.
Ingwer- auch ziemlich bedeutend in der suedindischen Kueche. Es wird bspw. vielen Snacks beigefuegt- manchmal gibt es dem Gericht das gewisse Etwas, oft schmeckt es fuer unser Befinden aber zu sehr nach Ingwer und wir wollen auch nicht unbedingt auf ganze Ingwerstuecke beissen ;).
Was wir aber wirklich lieben, ist mit Ingwer zubereiteter, schwarzer Tee. Hierfuer kocht man einfach kleine Ingwerstueckchen mit und entfernt sie vor dem Einfuellen in die Tassen- lecker!
Juice (zu deutsch Saft) wird hier meist frisch gepresst getrunken. Hierzu presst man die Fruechte von Hand oder wirft die Fruechte in den Mixer.
Dem Saft wird oft Milch hinzugefuegt und gezuckert (reichlich)- die indische Version eben.
Was eine gute Alternative zum Saft ist, ist Lemon Soda. Hierbei handelt es sich um frisch gepressten Zitronensaft, der dann mit Sprudel aufgegossen wird (nach Bedarf kann man selbst noch Zucker dazugeben). Lecker und erfrischend =)!
Kaffee und Tee trinken wir neben Wasser am meisten. Es gibt morgens Tee/ Kaffee und ausserdem nachmittags/ gegen Abend.
Wenn man irgendwo eingeladen ist, bekommt man standardmaessig eine Tasse Tee angeboten. Ihr duerft euch Tee oder Kaffee jedoch nicht so vorstellen wie in Deutschland.
Hier machen wir das so :) :
Zuerst wird Milch mit ein wenig Wasser aufgekocht, anschliessend fuegt man Schwarzteepulver (evtl. auch Ingwer --> siehe I) hinzu und laesst es nochmals aufkochen. Schliesslich siebt man alles und schuettet den Tee in Tassen und schuettet, wie das hier ueblich ist, exzessiv Zucker in die Tassen.
Bei Kaffee wird nach dem ersten Aufkochen einfach Instant-Kaffeepulver hinzugefuegt =).
Woran wir uns aber auch nach sechs Monaten noch nicht gewoehnt haben, ist die Haut, die hier sofort entsteht...
Lassi: ein Joghurtgetraenk, das einfach super schmeckt (meistens jedenfalls =)). Man hat die Wahl zwischen wuerzigem Kraeuterlassi und suessem Obstlassi. Letzterer kann aus Mango, Papaya, Ananas, Erdbeere, Banane, Granatapfel oder aber auch Kokosnuss hergestellt werden.
Milch in Tueten (damit meinen wir wortwoertlich Tuete, in Groesse und Stabilitaet vergleichbar mit einer Mozzarellapackung), die von Leuten auf Fahrraedern, von kleinen Strassenlaedchen oder einfach so auf der Strasse verkauft wird. Es gibt 250 ml- und 500 ml-Tueten und man kauft jeden Tag einfach frische Milch, da viele Inder keinen Kuehlschrank besitzen und weil die Milch (auch im Kuehlschrank) max. drei Tage (tendenziell viel weniger...) haelt.
Nudeln essen wir erstaunlichweise recht oft zu Abend aber auch zum Fruehstueck (ja!). Meistens werden sie pikant gewuerzt und Gemuese hinzugefuegt, z. B. Karotten, Zwiebeln und Bohnen. Oft finden wir auch Koriander in den Nudeln, wobei wir inzwischen echte Meister im "Gruenzeug aus dem Essen sortieren" geworden sind =P.
Obst und Gemuese gibt es hier an zahlreichen Strassenstaenden und -geschaeften in Massen: grosse und kleine Bananen, Aepfel, Orangen und Ananas', Papayas und Mangos, Wassermelonen und Trauben, Guaven und Custard Apples (siehe Bild) , Granataepfel und so viele exotische Fruechte mehr.
Wir beiden sind hier erstaunlicherweise zu absoluten Bananenliebhabern geworden, obwohl wir in Deutschland Bananen wirklich nicht gemocht haben.
Im Prinzip gibt es in Indien das gleiche Gemuese wie in Deutschland, mit ein paar kleinen Ausnahmen: Hier werden oft sogenannte Ladyfingers (auch "Okra" genannt) zubereitet und Drumsticks, die Fruechte eines Baumes, deren holzige Fasern man nicht mitisst, deren Inneres aber ein wenig wie Spargel schmeckt. Und schliesslich gibt es noch Brinjal, irgendwo haben wir einmal gelesen, dass das Aubergine sein soll, aber so richtig glauben koennen wir das nicht. Aubergine und Brinjal aehneln sich zwar in der Farbe, geschmacklich und was die Form betrifft, unterscheiden sie sich aber ordentlich.
Papadam ist ein runder Teigrohling, den man abgepackt in Geschaeften kaufen kann. Fuer dessen Zubereitung wirft man ihn in siedendes Oel, wo er dann auf die doppelte Groesse "anschwillt". Papadam isst man als Beilage zu Reis mit Sosse.
Parotta (sprich: Barota) wird auf die selbe Art wie Chapati oder auch Dosa gegessen. Wir ersparen uns hierbei eine komplizierte Beschreibung und haben stattdessen ein Bild hochgeladen.
Wir lieben Parotta genauso arg wie Dosa, nur leider essen wir es aeusserst selten, weil es dies oft nur in Restaurants gibt.
Quark (engl.: Curd), siehe Y
Reis, Reis, Reis- Hauptnahrungsmittel!!!
Wir essen Reis taeglich, aber immer in verschiedenen Variationen. Einfacher Reis mit Sosse, Tomatenreis, Lemonreis, Tamarindreis, Karottenreis, Dalreis (Reis vermengt mit Linsen), Curdreis, Biryanireis, Rote-Beete-Reis, Fried Reis (z.B. mit Ei und Gemuese), irgendwas ist immer anders :).
Sossen: Sambar ist der Name der Sosse, die hier am meisten gekocht wird- eine wuerzige Sosse mit reichlich Gemuese. Sambar kann man mit jeder Beilage kombinieren: Chapati, Poori, Dosa, Idli und Reis.
Erwaehnenswert ist auch "Rasam", eine wuerzig saeuerliche Bruehe aus dem Saft der Tamarinde, welches bspw. mit Reis oder als Suppe gegessen werden kann. Andere Sossen sind meist ziemlich oelig, aber auch echt lecker.
Tender Coconut. Der Saft der unreifen Kokosnuss soll sehr gesund sein und gilt als besondere Leckerei. Wir mussten jedoch feststellen, dass das Geschmacksache ist ;).
Tiffen bedeutet einerseits Fruehstueck, anderseits auch Snack (siehe auch A). Diese Snacks koennen Kichererbsen sein oder selbstgemachte Kartoffelchips, es gibt auch Reischips und viele weitere Knabbersachen, die man in Oel ausbackt.
Inder lieben ausserdem Kekse und so ist es nicht verwunderlich, dass diese an jedem noch so kleinen Strassenstand verkauft werden.
Upma ist ein typisch suedindisches Griesgericht, verfeinert mit Ingwer und Cashewkernen. Man isst Upma entweder herzhaft mit Kokosnuss-Chutney oder suess mit Zucker.
Veg/ Non-Veg: Vegetarische und nicht-vegetarisch wird hier streng unterschieden, was daran liegt, dass einige Hinduisten aus Glaubensgruenden keinerlei Fleisch essen.
Wir beide sagen auch immer, dass wir Vegetarier (Anna ist wirklich Vegetarierin und Claudia ist hier auch lieber Vegetarierin :-P) sind, aber trotzdem wollen uns die wohlmeinenden Inder des Oefteren zu Huehnchen oder Ziegenfleisch ueberreden, was wir jedes Mal dankend, aber bestimmt ablehnen.
Wasser ist eines der wichtigsten Dinge fuer uns. Da wir eher vorsichtig mit Leitungswasser sind (welches etliche Inder trinken), haben wir immer eine Flasche mit Trinkwasser in unserer Handtasche. Zu Hause haben wir naemlich einen grossen Trinkwasserspender, welcher 20 l fasst. Diese Behaelter werden von einem netten Mann aus unserer Strasse mit dem Motorrad vorbeigebracht, sobald wir frisches Wasser brauchen =).
Xtra scharf! Am Anfang hat uns das Essen noch regelmaessig buchstaeblich die Traenen in die Augen getrieben. Inzwischen lieben wir aber die indische Schaerfe (vor allem bei Chillikartoffeln =P) und unsere Devise lautet: Je schaerfer, desto besser!
Desweiteren sind wir ziemlich verwundert, wenn wir zur Abwechslung etwas nicht ganz so Scharfes essen.
Yoghurt, der hier lustigerweise "Curd" (engl.: Quark) heisst, wird von den Indern zum Teil selbst angesetzt (sieht man und schmeckt man). Oft wird Curd zur Neutralisierung der Schaerfe mitserviert.
Zuckerwatte gibts hier auch! Die Verkaeufer sind auf Fahrraedern unterwegs, auf dessen Gepaecktraeger eine senkrechte Stange montiert ist. An dieser Stange haengen kleine, zugeschweisste Plastiktueten, in denen sich die rosa Zuckerwatte befindet. Wir kamen auch schon in deren Genuss.
Das hier ist nur ein klaeglicher Versuch, die umfangreiche, vielfaeltige suedindische Kueche zu beschreiben. Das Dargestellte ist sehr individuell und auf keinen Fall objektiv ;-)! Wir haben uns alle Muehe gegeben, fuer euch ein so detailliertes Bild wie moeglich darueber zu erstellen, was wir hier so zu uns nehmen!
Auf der Strasse gibt es tausend kleine Staende, an denen man alle moeglichen Snacks bekommt. Von frischem Obst & Gemuese, Eis (oft mit Vorsicht zu geniessen), Kulfi (indische Version von Eiscreme, die hauptsaechlich auf gefrorener Milch basiert und z.B. mit Kardamom, Zimt und/oder Safran gewuerzt ist) ueber gegrillte Maiskolben bis hin zum typisch Frittierten (Frittieren ist in Indien ueberhaupt ziemlich wichtig ;) !).
Bei den frittierten Koestlichkeiten kann es sich dann bspw. um Badgi handeln. Als Grundlage dienen Ei, Banane oder Kartoffeln, die in duennen Scheiben in einer speziellen Art von Panade frittiert werden. Desweiteren gibt es Samosa, dreieckige Teigtaschen, die mit zerkleinerten Kartoffeln und Gemuese gefuellt sind und schliesslich gibt es noch so viele weitere, frittierte Leckereien, deren Namen wir aber leider nicht kennen.
![]() |
Samosas selbst gemacht =) |
![]() |
auch am Busbahnhof kann man sich mit frischem Obst eindecken ;-) |
Biryani (sprich: Briani) ist ein auf spezielle Art und Weise zubereitetes und gewuerztes Reisgericht. Es gibt Veg-Biryani (siehe V) mit Gemuese, Egg-Biryani mit Ei (wir wollen euren Intellekt nicht in Frage stellen, aber unsere Omas sind nicht allzu fit in Englisch- an dieser Stelle einen Gruss an euch :)!!) und Non-Veg-Biryani mit Huehnchen. Von diesem Reisgericht gibt es sehr viele Variationen, die einem mal mehr, mal weniger zusagen koennen ;-).
Chapati -ein Teigfladen aus Wasser, Oel, dunklerem Mehl und Salz, der in der Pfanne gebacken wird und den man mit aller Art an Gemuese (siehe O fuer Obst & Gemuese) und Sossen (siehe S) essen kann.
Die reichhaltigere Variante von Chapati ist Poori (sprich: Puri). Wie bei Chapati rollt man auch hier den Teig aus, aber die Fladen kommen dann nicht in die Pfanne, sondern werden in einen Topf mit heissem Oel geworfen- wo wir wieder beim Frittieren waeren ;). Je nach Vorliebe kann sich der Haertegrad der Poori unterscheiden- von "labberig" bis sehr, sehr kross.
Chapati mit Tomatenchutney |
![]() |
knusprige Poori |
Chutney ist ein gewuerzter, musartiger Dip, den man haeufig zu Dosa, Upma oder Idli (siehe D, U und I) isst. Die ueblichsten Varianten sind aus Kokosnuss, Tomate oder Minze gemacht und sind mit schwarzen Senfsamen und zu unserem Leidwesen auch oft mit Koriander verfeinert. Unser absoluter Favorit ist das Kokosnuss-Chutney :)!
Dosa- unser Lieblingsessen =)
Eine Art Pfannkuchen (es gibt grosse, duenne oder kleine, aber dafuer dicke Dosa), die wie Chapati in der Pfanne angebraten werden. Allerdings besteht der Teig aus gemahlenen Reis und Linsenmehl und der Teig muss ueber Nacht ziehen. Leider braucht man fuer die Herstellung des Teiges einen riesigen elektrischen Moerser, in dessen Besitz jede indische Familie ist (in jedem Haushalt vorhanden- vergleichbar mit einem Backofen in Deutschland (den die meisten indischen Haushalte dafuer wiederum nicht besitzen)).
Aber in Deutschland duerfte es wohl schwer werden, so ein Geraet aufzutreiben, vielleicht funktioniert es aber mit einem Mixer oder Aehnlichem. Wir werden auf jeden Fall ein paar Versuche in Deutschland starten :) !
Dosa mit Tomatenchutney zu Hause... |
...und gekauft |
![]() |
knuspriger, grosser Dosa, "Roast", im Restaurant |
Enough! Genug! Und auf Tamil: Pothum!
Dies ist ein ganz wichtiges Wort, da man sonst immer, wenn der Teller oder das Bananenblatt, von dem man isst, leer ist, neu aufgetan bekommt.
Fettig. Wir persoenlich erleben die indische Kueche als ziemlich oelig und fettig. Erstens werden hier sehr viele Dinge in Oel ausgebacken und zweitens lieben die Inder einfach Ghee (sprich: Gie). Ghee ist ein ausgelassenes Butterfett (Butterschmalz) und wird hier einfach staendig verwendet.
Fuer Gemuese gilt das Gleiche (jedenfalls bei uns ;)).
Fisch gibt es bei uns auch manchmal zum Mittagessen, da wir an der Kueste leben. Es handelt sich aber um sehr kleine Fische, die "ganz" in die Pfanne gehauen werden. D.h. wenn man ihn essen will, muss man den Fisch erst einmal von seiner Kruste/Panade befreien und anschliessend das komplette Fischskelett entfernen und nach weiteren Graeten suchen.
Desweiteren gibt es hier gute Shrimps-Sossen oder Shrimps mit Kartoffelgemuese.
Gas problems, Blaehungen- daaamit haben die Inder zu kaempfen wenn sie zu viele Kartoffeln essen. Anfangs dachten wir, Kartoffeln seien in Indien sehr kostbar, da, wenn es mal Kartoffeln gibt, diese nur in kleinsten Mengen serviert werden. Dem ist aber nicht so, haben wir durch Nachfragen erfahren. Vielmehr liegt es daran, dass die Inder angeblich "very bad gas problems", schlimme Blaehungen, von einer in unseren Augen normalen Portion Kartoffeln bekommen. Dafuer koennen sie ueberraschenderweise groessere Mengen an Zwiebelringen/ Zwiebelsalat zu sich nehmen ;)...
dementsprechend ist auch eine Portion Pommes im Restaurant ziemlich klein |
Gewuerze sind fuer die indische Kueche seeeeeeehr wichtig. Bei uns im Essen kann man meistens Pfeffer, Senfsamen, Blaetter, Tamarind (zu Deutsch Tamarinde; siehe auch R ) und haeufig auch Chillischoten (getrocknet oder aber auch frisch, alternativ kann auch zu "Chilli-Powder" gegriffen werden) finden. Frischer Koriander, getrocknete Nelken und Kardamom-Kapseln duerfen fuer viele Inder in manchen Gerichten auch nicht fehlen (vor allem Im Biryanireis). Wir sind davon, vor allem wenn wir darauf beissen, nicht so begeistert.
Wirklich grotesk ist es auch, wenn wir vor dem Essen sitzen, uns die Nase von der vielen Schaerfe laeuft, aber wir das Essen nachsalzen muessen, weil es fuer unsere Verhaeltnisse zu lasch schmeckt ;-).
Hast du schon gegessen? Auf Tamil heisst das "Sabbdingla?". Diese Frage ist hier in etwa so bedeutend wie "Wie geht es dir?"- sehr oft sogar noch wichtiger =). Taeglich wird uns diese Frage gestellt, und zwar wenn wir am Strassenrand Mittagspause machen (bevor wir unsere Fuenftklaessler unterrichten). Schueler, die entweder nach Hause oder wieder zurueck zur Schule laufen, bleiben kurz bei uns stehen und erkundigen sich bei uns mit "Sabbdingla".
Idli sind aus dem gleichen Teig wie Dosa (siehe D). Diese "Teig-Ufos" werden in speziell dafuer angefertigten Metallformen gekocht und werden gewoehnlich mit Sambar (siehe S) oder Chutney (siehe C) gegessen.
Idli- hier mit Karotte und roter Beete verfeinert |
Ingwer- auch ziemlich bedeutend in der suedindischen Kueche. Es wird bspw. vielen Snacks beigefuegt- manchmal gibt es dem Gericht das gewisse Etwas, oft schmeckt es fuer unser Befinden aber zu sehr nach Ingwer und wir wollen auch nicht unbedingt auf ganze Ingwerstuecke beissen ;).
Was wir aber wirklich lieben, ist mit Ingwer zubereiteter, schwarzer Tee. Hierfuer kocht man einfach kleine Ingwerstueckchen mit und entfernt sie vor dem Einfuellen in die Tassen- lecker!
Juice (zu deutsch Saft) wird hier meist frisch gepresst getrunken. Hierzu presst man die Fruechte von Hand oder wirft die Fruechte in den Mixer.
Dem Saft wird oft Milch hinzugefuegt und gezuckert (reichlich)- die indische Version eben.
Was eine gute Alternative zum Saft ist, ist Lemon Soda. Hierbei handelt es sich um frisch gepressten Zitronensaft, der dann mit Sprudel aufgegossen wird (nach Bedarf kann man selbst noch Zucker dazugeben). Lecker und erfrischend =)!
Kaffee und Tee trinken wir neben Wasser am meisten. Es gibt morgens Tee/ Kaffee und ausserdem nachmittags/ gegen Abend.
Wenn man irgendwo eingeladen ist, bekommt man standardmaessig eine Tasse Tee angeboten. Ihr duerft euch Tee oder Kaffee jedoch nicht so vorstellen wie in Deutschland.
Hier machen wir das so :) :
Zuerst wird Milch mit ein wenig Wasser aufgekocht, anschliessend fuegt man Schwarzteepulver (evtl. auch Ingwer --> siehe I) hinzu und laesst es nochmals aufkochen. Schliesslich siebt man alles und schuettet den Tee in Tassen und schuettet, wie das hier ueblich ist, exzessiv Zucker in die Tassen.
Bei Kaffee wird nach dem ersten Aufkochen einfach Instant-Kaffeepulver hinzugefuegt =).
Woran wir uns aber auch nach sechs Monaten noch nicht gewoehnt haben, ist die Haut, die hier sofort entsteht...
Lassi: ein Joghurtgetraenk, das einfach super schmeckt (meistens jedenfalls =)). Man hat die Wahl zwischen wuerzigem Kraeuterlassi und suessem Obstlassi. Letzterer kann aus Mango, Papaya, Ananas, Erdbeere, Banane, Granatapfel oder aber auch Kokosnuss hergestellt werden.
![]() |
Mango-Lassi |
Milch in Tueten (damit meinen wir wortwoertlich Tuete, in Groesse und Stabilitaet vergleichbar mit einer Mozzarellapackung), die von Leuten auf Fahrraedern, von kleinen Strassenlaedchen oder einfach so auf der Strasse verkauft wird. Es gibt 250 ml- und 500 ml-Tueten und man kauft jeden Tag einfach frische Milch, da viele Inder keinen Kuehlschrank besitzen und weil die Milch (auch im Kuehlschrank) max. drei Tage (tendenziell viel weniger...) haelt.
Nudeln essen wir erstaunlichweise recht oft zu Abend aber auch zum Fruehstueck (ja!). Meistens werden sie pikant gewuerzt und Gemuese hinzugefuegt, z. B. Karotten, Zwiebeln und Bohnen. Oft finden wir auch Koriander in den Nudeln, wobei wir inzwischen echte Meister im "Gruenzeug aus dem Essen sortieren" geworden sind =P.
Obst und Gemuese gibt es hier an zahlreichen Strassenstaenden und -geschaeften in Massen: grosse und kleine Bananen, Aepfel, Orangen und Ananas', Papayas und Mangos, Wassermelonen und Trauben, Guaven und Custard Apples (siehe Bild) , Granataepfel und so viele exotische Fruechte mehr.
Wir beiden sind hier erstaunlicherweise zu absoluten Bananenliebhabern geworden, obwohl wir in Deutschland Bananen wirklich nicht gemocht haben.
Im Prinzip gibt es in Indien das gleiche Gemuese wie in Deutschland, mit ein paar kleinen Ausnahmen: Hier werden oft sogenannte Ladyfingers (auch "Okra" genannt) zubereitet und Drumsticks, die Fruechte eines Baumes, deren holzige Fasern man nicht mitisst, deren Inneres aber ein wenig wie Spargel schmeckt. Und schliesslich gibt es noch Brinjal, irgendwo haben wir einmal gelesen, dass das Aubergine sein soll, aber so richtig glauben koennen wir das nicht. Aubergine und Brinjal aehneln sich zwar in der Farbe, geschmacklich und was die Form betrifft, unterscheiden sie sich aber ordentlich.
Gemuesekauf auf der Strasse |
unreife Mangos, die man entweder gesalzen oder mit Chillipowder isst. |
eine suessliche Kartoffelart, die man mit Zucker essen kann |
![]() |
ladyfingers |
![]() |
drumsticks |
![]() |
Custard Apple |
![]() |
Brinjal |
Papadam ist ein runder Teigrohling, den man abgepackt in Geschaeften kaufen kann. Fuer dessen Zubereitung wirft man ihn in siedendes Oel, wo er dann auf die doppelte Groesse "anschwillt". Papadam isst man als Beilage zu Reis mit Sosse.
Leckeres Mittagessen auf einem Bananenblatt mit Papadam |
Parotta (sprich: Barota) wird auf die selbe Art wie Chapati oder auch Dosa gegessen. Wir ersparen uns hierbei eine komplizierte Beschreibung und haben stattdessen ein Bild hochgeladen.
Wir lieben Parotta genauso arg wie Dosa, nur leider essen wir es aeusserst selten, weil es dies oft nur in Restaurants gibt.
Quark (engl.: Curd), siehe Y
Reis, Reis, Reis- Hauptnahrungsmittel!!!
Wir essen Reis taeglich, aber immer in verschiedenen Variationen. Einfacher Reis mit Sosse, Tomatenreis, Lemonreis, Tamarindreis, Karottenreis, Dalreis (Reis vermengt mit Linsen), Curdreis, Biryanireis, Rote-Beete-Reis, Fried Reis (z.B. mit Ei und Gemuese), irgendwas ist immer anders :).
verschiedene Linsen/ Dal auf dem Markt |
Sossen: Sambar ist der Name der Sosse, die hier am meisten gekocht wird- eine wuerzige Sosse mit reichlich Gemuese. Sambar kann man mit jeder Beilage kombinieren: Chapati, Poori, Dosa, Idli und Reis.
Erwaehnenswert ist auch "Rasam", eine wuerzig saeuerliche Bruehe aus dem Saft der Tamarinde, welches bspw. mit Reis oder als Suppe gegessen werden kann. Andere Sossen sind meist ziemlich oelig, aber auch echt lecker.
Tender Coconut. Der Saft der unreifen Kokosnuss soll sehr gesund sein und gilt als besondere Leckerei. Wir mussten jedoch feststellen, dass das Geschmacksache ist ;).
Abfall entsteht hierbei natuerlich auch ;-) |
Tiffen bedeutet einerseits Fruehstueck, anderseits auch Snack (siehe auch A). Diese Snacks koennen Kichererbsen sein oder selbstgemachte Kartoffelchips, es gibt auch Reischips und viele weitere Knabbersachen, die man in Oel ausbackt.
Inder lieben ausserdem Kekse und so ist es nicht verwunderlich, dass diese an jedem noch so kleinen Strassenstand verkauft werden.
oben: herzhafte Snacks, unten: Suesses ...beides enthaelt reichlich Fett |
Upma ist ein typisch suedindisches Griesgericht, verfeinert mit Ingwer und Cashewkernen. Man isst Upma entweder herzhaft mit Kokosnuss-Chutney oder suess mit Zucker.
Veg/ Non-Veg: Vegetarische und nicht-vegetarisch wird hier streng unterschieden, was daran liegt, dass einige Hinduisten aus Glaubensgruenden keinerlei Fleisch essen.
Wir beide sagen auch immer, dass wir Vegetarier (Anna ist wirklich Vegetarierin und Claudia ist hier auch lieber Vegetarierin :-P) sind, aber trotzdem wollen uns die wohlmeinenden Inder des Oefteren zu Huehnchen oder Ziegenfleisch ueberreden, was wir jedes Mal dankend, aber bestimmt ablehnen.
Wasser ist eines der wichtigsten Dinge fuer uns. Da wir eher vorsichtig mit Leitungswasser sind (welches etliche Inder trinken), haben wir immer eine Flasche mit Trinkwasser in unserer Handtasche. Zu Hause haben wir naemlich einen grossen Trinkwasserspender, welcher 20 l fasst. Diese Behaelter werden von einem netten Mann aus unserer Strasse mit dem Motorrad vorbeigebracht, sobald wir frisches Wasser brauchen =).
Xtra scharf! Am Anfang hat uns das Essen noch regelmaessig buchstaeblich die Traenen in die Augen getrieben. Inzwischen lieben wir aber die indische Schaerfe (vor allem bei Chillikartoffeln =P) und unsere Devise lautet: Je schaerfer, desto besser!
Desweiteren sind wir ziemlich verwundert, wenn wir zur Abwechslung etwas nicht ganz so Scharfes essen.
getrocknete Chilli auf dem Markt |
Yoghurt, der hier lustigerweise "Curd" (engl.: Quark) heisst, wird von den Indern zum Teil selbst angesetzt (sieht man und schmeckt man). Oft wird Curd zur Neutralisierung der Schaerfe mitserviert.
Zuckerwatte gibts hier auch! Die Verkaeufer sind auf Fahrraedern unterwegs, auf dessen Gepaecktraeger eine senkrechte Stange montiert ist. An dieser Stange haengen kleine, zugeschweisste Plastiktueten, in denen sich die rosa Zuckerwatte befindet. Wir kamen auch schon in deren Genuss.
Gethciya mit Zuckerwatte |